15.12.2023 – Zentrum für gute Taten e.V.

Claudia ist bei der Initiative talbuddeln aktiv. Wir haben sie bei der Pflanzparty im Nordpark getroffen. Foto: Markus Quabach

Claudia engagiert mit der Initiative talbuddeln

Die Initiative talbuddeln engagiert sich unter anderem für gemeinschaftliche Baumpflanzen in Wuppertal. Die Initiative hat sie im Sommer 2019 mit anderen Engagierten ins Leben gerufen. Wir haben Claudia nach ihren Beweggründen und Zukunftswünschen gefragt.

Steckbrief

• Name: Claudia Tust-Follmann
• Alter: 56 Jahre
• Beruf: Leitung IT-Schulungen
• Ehrenamtliches Engagement: talbuddeln - Die Bürgerinitiative engagiert sich für das gemeinschaftliche Baumpflanzen in Wuppertal.

Wo engagierst du dich ehrenamtlich?

Bei der Intiative talbuddeln. Die Bürgerinitiative engagiert sich für das gemeinschaftliche Baumpflanzen. Ziel ist es, aktiv zum Klimaschutz beizutragen. Mit der Aktion sollen die Menschen in Wuppertal dazu motiviert werden, sich durch einen eigenen Beitrag am Schutz unserer Natur und unseres Klimas zu beteiligen. Wir wünschen uns mehr Bäume in der Wuppertaler Innenstadt. Aktuell sind im Kernteam Talbuddeln 11 Personen aktiv. Zusätzlich gibt es zu bestimmten Themen und zu Pflanzaktionen viele weitere Interessierte.

Wann hast du angefangen, dich zu engagieren und wie kam es dazu?

Im Spätsommer 2019 habe ich von der Aktion Einheitsbuddeln im Kieler Umfeld gelesen und war begeistert von deren Idee Bürgerinnen und Bürger zum Baumpflanzen zu animieren. Mit Eva Miriam Fuchs fand ich eine Frau, die die Aktion ebenfalls nachahmenswert fand. Schnell haben sich weitere Interessierte gefunden. So entstand die Aktion talbuddeln.
 

Warum hast du dir gerade dieses Ehrenamt ausgesucht?

Der Klimawandel ist DAS Thema unserer Zeit. Ich möchte aktiv daran mitarbeiten ein klimafreundlicheres Umfeld in Wuppertal zu gestalten. Bäume braucht die Stadt. In jedem Hitzesommer ist spürbar, da wo Bäume in den Straßen stehen, ist es merklich kühler!
 

Was motiviert dich?

Wir stoßen mit unserer Aktion immer auf gute Resonanz. Viele Menschen unterstützen uns. Mit Geld- oder Sachspenden und besonders durch Tatkraft. Das ist motivierend.
 

Was macht dir Spaß an deiner „Arbeit“?

Ich bin glücklich, wenn ich die seit 2019 bereits gepflanzten Bäume zähle. Mit zwei Obstbäumen im Schulgarten der Fritz-Harkort-Schule fing es am 03. Oktober 2019 an. Seitdem haben wir eine große Obstbaumwiese am Clausen, mit wunderbaren alten Obstbaumsorten und einer weiteren Obstbaumwiese im Schloßpark in Unterbarmen realisiert. Die Früchte der Bäume stehen in naher Zukunft allen Wuppertalerinnen und Wuppertaler zur Verfügung.
 

Was sind die Herausforderungen?

Das ist klar: Wir benötigen Flächen! Flächen für unsere Pflanzaktionen! Da wo wir am liebsten Bäume pflanzen würde, an Straßenrändern, auf Mittelstreifen von Hauptstraßen oder in Fußgängerzonen, ist das Baumpflanzen mit Auflagen wie z.B. Verkehrssicherung verbunden. So bleiben diese Flächen dem Grünflächenamt der Stadt vorbehalten. Anpassungswürdige Flächen wären auch große Parkplätze, die oft eine zubetonierte Steinwüste sind. Wir versuchen Kontakt zu Firmen mit solchen Flächen herzustellen. Von der Stadt Wuppertal wünschen wir uns jährlich neue Flächen für Baumpflanzaktionen. Es ist nicht einfach geeignete Orte zu finden, doch bisher hat es jedes Jahr funktioniert.
 

Was war/ist Dein absolutes Highlight in der ehrenamtlichen Arbeit?

Unsere Baumpflanzparties sind immer der Höhepunkt des Jahres für mich. Meist finden sich 40-50 Personen zur Pflanzparty am 3. Oktober ein. Sie bringen Spaten und Gummistiefel mit. Durch Getränke und Kuchen wird es zu einer echten Party. Bei einigen der Pflanzaktionen gab es den für Wuppertal typischen Regen – so waren die Bäume direkt gut angegossen und wir Akteure nass und glücklich.

Toll war auch ein Konzert vom „Orchester des Wandels“ auf der Obstbaumwiese am Clausen. Gemeinsames Ziel vom Orchester des Wandels und Talbuddeln ist es, für den Klima- und Naturschutz aktiv zu werden. In außergewöhnlichen Konzertformaten setzen sich die Musiker:innen mit der Klimakrise auseinandersetzen. Die emotionale Kraft der Musik ist dabei das Medium, Menschen zu erreichen und zu inspirieren.

Gibt es auch Dinge, die dich stören oder dich manchmal zur Verzweiflung bringen?

Ich benötige manches mal mehr Geduld als mir lieb ist, bis sich eine Aktion umsetzen lässt. Abstimmungen dauern aus verschiedenen verständlichen Gründen lang. Also, werde ich lernen geduldiger zu sein.
 

Was könnte verbessert werden? Welche Rahmenbedingungen brauchst du, damit dir die ehrenamtliche Arbeit weiterhin Spaß macht?

Bürgerschaftliches Engagement müsste mehr Begleitung finden und mehr finanzielle sowie organisatorische Unterstützung.

Hast du das Gefühl, es engagieren sich viele bzw. genügend Menschen?

Ich bin seit 30 Jahren Wahl-Wuppertalerin und habe den Eindruck, dass sich viele Menschen in Wuppertal engagieren. Wuppertaler:innen sind aktive Menschen mit einer Meinung.
 

Was muss passieren, damit sich mehr Menschen engagieren?

Viele sind bereit in ihrer Freizeit etwas zu tun. Eine Aktion muss Früchte tragen, damit sie zu weiterer Bereitschaft sich zu engagieren führt.
 

Dein Motto oder was möchtest du anderen Menschen mit auf den Weg geben?

Mein Lebensmotto ist: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“ Naja, eigentlich hat das Mahatma Gandhi gesagt, ich kann dem nur zustimmen. Ebenfalls treffend finde ich den Satz von Albert Einstein: „Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert!“
Damit sich etwas ändert, und zwar in die Richtung die ich gern gehen möchte, bin ich aktiv.

Mehr Informationen zur Initiative talbuddeln

talbuddeln ist eine Initiative Wuppertaler Bürgerinnen und Bürgern und der IG Wuppertals Urbane Gärten, die 2017 Mittel aus dem Bürgerbudget für Obstbäume in der Stadt erhalten hat. Es gibt eine enge Kooperation mit der Abteilung Grünflächen und Forsten der Stadt

Bericht von der Pflanzparty am Einheitstag
Mehr Informationern auf www.talbuddeln.de

Aktueller Hinweis: Ehrenamtliche für Kassenführung gesucht

Das Team der Initiative talbuddeln gründet zusammen mit anderen Engagierten den Verein Zukunft Natur e.V.. Ziel des Vereins ist es, eine nachhaltige Region zu schaffen, in der Mensch und Natur im harmonischen Gleichgewicht existieren. Für den neuen Verein suchen die Gründerinnen und Gründer eine Person, die bei der Kassenführung und bei Bankangelegenheiten unterstützt. Mehr Infos unter:

Aktuelle Ehrenamtsangebote

Verein/Institution:

Zentrum für gute Taten e.V.
Höhne 43
42275 Wuppertal
https://www.zentrumfuergutetaten.de

Ansprechpartner*innen:

Anja Maschinsky, Friederike Störkel, Lisa Heilmann
Redaktionsteam
redaktion@zfgt.de
0202 946 20 445