Eine gesetzliche und allgemeingültige Definition von “Ehrenamt” gibt es nicht. Ganz allgemein kann jedoch gesagt werden: Das Ehrenamt ist eine Tätigkeit, die

• freiwillig,
• gemeinwohlorientiert und
• unentgeltlich

erfolgt. Vielfach wird das “Ehrenamt” auch als “Bürgerschaftliches Engagement” bezeichnet.

Sich ehrenamtlich zu engagieren ist aus vielen Gründen sinnvoll. Es ermöglicht nicht nur etwas Positives für die Gesellschaft zu tun, sondern bietet auch persönliche Vorteile. Bei zahlreichen sozialen Aufgaben und im Bereich der Integration gibt es vielfältige Aufgaben, die nur ehrenamtlich bewältigt werden können, ebenso im Sport oder in der Kultur. Manches wäre ohne die vielen ehrenamtlich engagierten Menschen schlichtweg nicht möglich.

Das Ehrenamt unterstützt in vielen wichtigen Bereichen der Gesellschaft und wird häufig als „Rückgrat unserer Gesellschaft" bezeichnet. Was heute besonders wichtig ist: das Ehrenamt fördert auch Demokratie und Teilhabe, weil es den Menschen befähigt, sich einzubringen und aktiv an der Gestaltung seines Umfeldes teilzunehmen.

Was dir ein Ehrenamt bringt, ist ganz verschieden und individuell. Vieles ist möglich. Du kannst beispielsweise

• unsere Gesellschaft mitgestalten
• Veränderungen voranbringen
• andere unterstützen
• neue Kontakte knüpfen
• Neues lernen
• Erfahrungen machen
• Erfolgserlebnisse haben
• Anerkennung bekommen und das Gefühl, gebraucht zu werden
• Spaß an der Tätigkeit haben
• Stress reduzieren, weil Helfen nachweislich Glückshormone freisetzen kann.

Ehrenamtliches Enmgagement ist also eine echte Win-Win-Situation: Du profitierst genauso wie die Gesellschaft.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten herauszufinden, welche Art von Ehrenamt am besten zu dir passt. 

1. Online-Ehrenamtssuchen nutzen und sich inspirieren lassen
   In unserer Online-Datenbank kannst du unverbindlich stöbern. Lass dich inspirieren und filtere nach deinen Interessen und zeitlichen Möglichkeiten. Vielleicht ist da schon das Passende für dich dabei.
   https://www.zentrumfuergutetaten.de/angebote
    
2. Mit anderen Ehrenamtlichen sprechen
   Frage in deinem Freundes- und Bekanntenkreis nach Erfahrungen und Empfehlungen, um ein besseres Verständnis für verschiedene Ehrenämter zu bekommen.
    
3. Den Ehrenamtscheck von “Unsichtbare Helden” machen
   Mit diesem Check kannst du herausfinden, wo deine Stärken liegen.
   https://ehrenamtcheck.de/
    
4. Beratung bei Freiwilligenagentur in Anspruch nehmen
   Bei allgemeinen Fragen rund um eine freiwillige Tätigkeit sind die Freiwilligenagenturen vor Ort die besten Ansprechpartner*innen. Das Zentrum für gute Taten ist die Freiwilligenagentur in Wuppertal. Du kannst uns anrufen, uns eine E-Mail schreiben oder zu unseren Öffnungszeiten bei uns vorbei kommen. Wir nehmen uns gerne Zeit für ein Gespräch und schauen gemeinsam mit dir in unsere Datenbank. Dort haben wir rund 1.000 Angebote für ehrenamtliche Tätigkeiten von fast 450 Einrichtungen und Vereinen gespeichert.
   Hier Registrieren - Beratung vereinbaren
    

Eine ehrenamtliche Tätigkeiten erfordert meistens keine spezielle Ausbildung. Hier sind andere Fähigkeiten gefragt als in der Arbeitswelt: zuhören, spielen, übersetzen, malen, trösten, Musik machen, Geschichten erzählen, einfach für andere da sein... 

Am besten, du überlegst dir, welche Stärken und Interessen du einbringen kannst und richtest dein Ehrenamt danach aus.

Wieviel Zeit du für dein Ehrenamt benötigst ist sehr individuell und hängt von der Art der Tätigkeit ab. Es gibt unterschiedliche zeitliche Modelle, die von einzelnen Einsätzen über wenige Stunden im Monat bis zu regelmäßigen Terminen pro Woche reichen.
Einige Beispiele für die verschiedenen Möglichkeiten:

• Gelegentliche Kurzzeiteinsätze: Hilfe bei Veranstaltungen, im Seniorencafé, etc.
• Regelmäßige, wöchentliche Einsätze: z.B. im Sportverein oder im Reparatur-Café
• Tägliche Einsätze: z.B. bei der Hausaufgabenbetreuung
• Flexible Einsätze nach eigenen zeitlichen Ressourcen: z.B. Homepage eines Vereins betreuen

Wichtig: Mach dir am besten vorab Gedanken, wieviel Zeit du für das Ehrenamt einplanen möchtest, damit du diese mit der Organisation, für die du ehrenamtlich tätig wirst, abstimmen kannst.

Grundsätzlich gibt es kein festes Mindestalter für ehrenamtliches Engagement. Auch Kinder und Jugendliche können sich bereits in vielen Bereichen engagieren.

Einige Organisationen, wie beispielsweise das Technische Hilfswerk (THW), bieten spezielle Jugendgruppen für Kinder ab einem Alter von sechs Jahren an. In Sportvereinen können Jugendliche ab 13 Jahren als Sporthelferin oder Sporthelfer aktiv werden. Meistens liegt die Altersgrenze bei 16 oder 17 Jahren.

Wichtig: Ehrenamtliche Tätigkeiten von Minderjährigen bedürfen in der Regel die Zustimmung der Erziehungsberechtigten.

Für die meisten Menschen gibt es in der unmittelbaren Umgebung zahlreiche und vielfältige Möglichkeiten sich zu engagieren. Es gibt viele Möglichkeiten, beispielsweise in der Nachbarschaftshilfe, im Umweltschutz, im Sportverein, in der Kinder- und Jugendbetreuung, in der Flüchtlingshilfe oder im sozialen Bereich.

Konkrete Möglichkeiten:

• Nachbarschaftshilfe:
  Unterstützung von älteren oder hilfsbedürftigen Menschen in der direkten Umgebung, z.B. beim Einkaufen, Arztbesuchen oder Spazierengehen.
   
• Umweltschutz:
  Mitarbeit bei Naturschutzorganisationen, bei Müllsammelaktionen oder in Projekten zur Förderung der Nachhaltigkeit.
   
• Sport und Bewegung:
  Unterstützung von Sportvereinen, z.B. als Trainer, Betreuer oder Helfer*in bei Veranstaltungen.
   
• Kultur und Bildung:
  Mitarbeit in Museen, Bibliotheken, Kultureinrichtungen oder bei der Unterstützung von Bildungsangeboten.
   
• Soziale Einrichtungen:
  Hausaufgabenhilfe, Arbeit in Seniorenheimen, Kindergärten, Schulen, Flüchtlingsunterkünften oder Obdachlosenhilfe.
   
• Rettungsdienste und Hilfsorganisationen:
  Unterstützung bei Feuerwehren, THW, DRK oder anderen Hilfsorganisationen.
   
• Tierheime und Tierschutz:
  Hilfe bei der Betreuung von Tieren, Pflege oder Vermittlung.
   
• Flüchtlingshilfe:
  Unterstützung von Geflüchteten bei der Integration, Sprachförderung oder Alltagsbewältigung

Um ein passendes Ehrenamt in Wuppertal zu finden, kannst du die Angebote vom Zentrum für gute Taten nutzen. Unsere Online-Plattform ermöglicht es dir, Angebote zu suchen und nach deinen Interessen und Bedürfnissen zu filtern. Zudem kannst du dich direkt bei Organisationen und Vereinen erkundigen oder eine persönliche Beratung bei uns in Anspruch nehmen. 

Wo du Angebote findest:

Freiwilligenagenturen vor Ort

Hier in Wuppertal lässt du dich am besten vom Zentum für gute Taten beraten. Wir nehmen uns gerne Zeit für ein Gespräch und schauen gemeinsam mit dir in unsere Datenbank. Dort haben wir rund 1.000 Angebote für ehrenamtliche Tätigkeiten von ca. 450 Einrichtungen und Vereinen gespeichert.
 

Online-Plattformen

In unserer Online-Ehrenamtssuche kannst du dir einen ersten Überblick verschaffen. Lass dich inspirieren und filtere nach deinen Interessen und zeitlichen Möglichkeiten. Vielleicht ist da schon das Passende für dich dabei.
Jetzt in der digitalen Ehrenamtsdatenbank suchen

Du kannst auch in bundesweiten Internetangeboten Seiten wie auf der Plattform von Aktion Mensch oder mit dem Helf-O-Mat der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt nach Angeboten suchen.
 

Vereine und Organisationen direkt kontaktieren:

Viele Vereine und Organisationen sind auf ehrenamtliche Helfer angewiesen und freuen sich über Unterstützung. Kontaktiere Organisationen oder Vereine, die dir am Herz liegen, um nach passenden Engagementmöglichkeiten zu fragen.
 

Anfragen bei lokalen Stellen und Verbänden:

Nachfragen bei der Nachbarschaftszentren oder kirchlichen Einrichtungen können ebenfalls zu passenden Angeboten führen.

Ehrenamtsmesse und Veranstaltungen besuchen:

Viele Organisationen präsentieren sich auf Veranstaltungen oder auf unserer jährlichen Wuppertaler Ehrenamtsmesse, wo du dich über ihre Engagements informieren kannst.
Bericht von der Ehrenamtmesse 2025

Die beste Adresse ist immer die nächste Freiwilligenagentur. Bei uns in Wuppertal ist es das Zentrum für gute Taten. Wir fungieren als Bindeglied zwischen Ehrenamtlichen und Organisationen wie Wohlfahrtsverbänden, Vereinen und Initiativen.

Im Gespräch mit unseren Beratrinnen und Beratern kannst du herausfinden, welches Ehrenamt am besten zu dir passt. Auch ganz praktische Fragen zu Versicherungsschutz, Kostenerstattung und ähnlichem können hier geklärt werden.

So vereinbarst du ein Beratungsgespräch

Am besten du registriert dich hier ganz einfach und vereinbarst ein Beratungsgespräch mit uns. Wir melden uns dann bei dir per E-Mail oder telefonisch. Im Formular kannst du angeben, wann du zu erreichen bist und in welcher Form du beraten werden möchtest.

• Persönlich in unseren Räumen an der Höhne in Barmen
• Per Videocall nach Vereinbarung
• Telefonisch nach Vereinbarung

Jetzt für ein Ehrenamt registrieren und eine persönliche Beratung vereinbaren

Selbstverständlich kannst du uns auch anrufen, eine E-Mail schreiben oder zu unseren Öffnungszeiten bei uns vorbei kommen.

Prinzipiell sollten dir keine Kosten entstehen, wenn du dich ehrenamtlich engagierst – denn schließlich setzt du dein Können und deine Zeit für die Gemeinschaft ein. Aber nicht bei allen Vereinen können Auslagen, wie beispielsweise Fahrtkosten, erstattet werden. Am besten, du sprichst das frühzeitig an.

In der Regel wird ein ehrenamtliches Engagement nicht vergütet. Bei großen Organisationen ist es jedoch möglich, eine kleine Aufwandsentschädigung in Form einer Ehrenamtspauschale oder eine Übungsleiterpauschale steuerfrei zu bekommen. 
Weitere ausführliche Informationen zu den Themen

• Ehrenamt und Arbeitswelt
• Ehrenamt und Sozialhilfe
• Ehrenamt und Steuern

findest du auf der Internetseite des Bundesministeriums, häufige Fragen und Antworten.

Bei jeder ehrenamtlichen Tätigkeit bist du in fast allen Fällen versichert. Entweder fällt deine ehrenamtliche Tätigkeit unter den Schutz der gesetzlichen Unfall- und Haftpflichtversicherung oder es besteht automatisch und ohne besondere Anmeldung Versicherungsschutz über einen von deinem Bundesland abgeschlossenen Versicherungsvertrag.

Daneben schließen auch viele Vereine, Wohlfahrtsverbände und Organisationen Haftpflichtversicherungen für ihre Ehrenamtlichen ab. Auf jeden Fall solltest du mit dem Verein oder der Organisation, bei der du ehrenamtlich arbeitest, klären, ob der Versicherungsschutz für dein konkretes Ehrenamt zutrifft. Denn der Teufel steckt mitunter im Detail.

Alle wichtigen Informationen zum Thema “Versicherung im Ehrenamt" erhältst du auf der Internetseite des Landes Nordrhein-Westfalen.

Seit 2022 gibt es in Wuppertal die Ehrenamtskarte NRW. Damit bekommen Wuppertaler*innen, die sich regelmäßig ehrenamtlich engagieren viele Vergünstigungen. Wenn du mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden pro Jahr ehrenamtlich ohne Vergütung oder pauschale Aufwandsentschädigung tätig bist, kannst du die Ehrenamtskarte anfordern. Es spielt keine Rolle, in welchem Bereich du das Engagement erbringst. Die Karte ist zwei Jahre lang gültig. 

Alle Infos zur Ehrenamtskarte findest Du unter:

www.wuppertal.de/ehrenamtskarte

Ehrenamtliches Engagement macht Spaß und kann sinnstiftend sein. Aber Ehrenamtliche erleben auch Herausforderungen und machen Erfahrungen, die sie an ihrem Ehrenamt zweifeln lassen: 

• unzureichende Einarbeitung in die ehrenamtliche Aufgabe, fehlende Ansprechpartner, fehlender Austausch mit anderen Ehrenamtlichen und mit Hauptamtlichen
• fehlende oder oberflächliche Anerkennung und Wertschätzung für die geleistete Arbeit
• verkrustete Strukturen können zu Schwierigkeiten z. B bei der Übernahme von Leitungs- und Vorstandsfunktionen oder beim Einbringen neuer Ideen führen
• Bürokratie mit wachsenden Vorschriften z.B. im Bereich von (Daten-)Sicherheit oder Hygiene
• Ehrenamt als Zielscheibe – besonders im sozialen Bereich durch Beleidigungen, Hatespeech, Shitstorms oder tätliche Angriffe
• Zeitmangel (Spagat zwischen Arbeitszeit, Freizeit und Zeit für das Ehrenamt).

Wenn du mit solchen oder anderen Herausforderungen zu tun hast, dann sprich das frühzeitig an. Kontaktiere die Freiwilligenagentur, die dich beraten hat und bitte um ein erneutes Beratungsgespräch.

Du kannst dich auch bei der deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt über das Thema informieren und dir Materialien für dich und deinen Verein herunterladen:
https://www.deutsche-stiftung-engagement-und-ehrenamt.de/schutz-und-praevention-im-ehrenamt/

Helfen zwischen „Ich kann nicht mehr" und "Ich kann nicht aufhören, denn es macht ja sonst niemand“ - ja, es gibt ein Burnout auch im Ehrenamt.
Woran merkst du, dass dir das Helfen nicht mehr gut tut?  Du spürst zum Beispiel

• eine Über- oder Unterforderung in deinem Ehrenamt
• dass du rasch aggressiv, gereizt, lustlos oder gleichgültig, müde oder ungeduldig wirst
• dass du häufiger zu spät kommst, dich abmeldest oder unzuverlässig wirst
• dass du dich innerlich vom Team oder den Personen, denen du hilfst, entfernst
• dass sich deine Gedanken nur noch um dein Ehrenamt drehen und es zu deinem hauptsächlichen Lebensinhalt wird
• dass es dir schwerfällt „Nein“ zu sagen. 

Nicht warten, sondern handeln! Nimm diese Gefühle bitte ernst und sorge für dich, indem du dir Hilfe holst. Sprich mit der hauptamtlichen Ansprechperson in der Organisation, für die du ehrenamtlich tätig bist. Suche gemeinsam mit ihr nach einer Lösung. Wenn dies nicht möglich ist, dann kontaktiere deinen Hausarzt oder deine Hausärztin und sprich über deine Situation.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, damit dir dein Ehrenamt wieder gut tut: eine Pause, ein anderes Aufgabenfeld, aber auch ein Abschied von deinem Ehrenamt – alles das ist kein Versagen, sondern dient dazu, dass du wieder in Balance mit dir kommst. Du kennst das von der Anweisung für Notfälle bei einer Reise mit dem Flugzeug: „Setzen Sie zuerst Ihre Sauerstoffmaske auf, bevor Sie Anderen helfen“. Und warum sollte es in einem Ehrenamt nicht so sein?

Veränderungen gehören zum Leben. Sie brauchen Mut und Flexibilität. Es gibt viele Gründe, ein Ehrenamt zu beginnen und es gibt auch ebenso viele ein Ehrenamt zu beenden:

• du hast weniger Zeit durch neue oder mehr Verpflichtungen in deiner Familie
• du hast weniger Zeit durch mehr Aufgaben bei der Arbeit oder durch eine neue Arbeitsstelle
• du hast weniger Zeit durch Prüfungen in Schule, Ausbildung oder Studium
• deine Interessen verändern sich und damit verändert sich auch dein ehrenamtliches Engagement
• es gibt Herausforderungen oder Erfahrungen im Ehrenamt, die dir trotz Gesprächen, Beratung und Engagement nicht gut tun
• du merkst, dass du eine Pause brauchst, weil dir das Helfen nicht mehr gut tut.

Nimm dir Zeit darüber klar zu werden, was der Grund für eine Veränderung sein kann. Sprich mit der hauptamtlichen Ansprechperson in der Organisation, in der du tätig bist oder wende dich an die Freiwilligenagentur, die dich beraten hat.

Ein Ehrenamt ist ein freiwilliges Engagement. Triff eine bewusste Entscheidung für dich. Mit Mut zur Veränderung wirst du für dich neue Chancen erkennen und nutzen.