Interview: Unser Fotograf Markus
"DU BIST DOCH DER FOTOGRAF..."
28.10.2023 – Zentrum für gute Taten e.V.
Mit seiner Arbeit setzt er das Thema Ehrenamt ins Bild. Markus Quabach, professioneller Fotograf aus Wuppertal, hier fotografiert von Anja aus unserem Redaktionsteam.
Foto: Markus Quabach
Das steht ganz oft unter den Bildern auf unserer Webseite. Markus setzt mit Empathie und Feinsinnigkeit durch seine Fotografien Menschen und Anlässe rund um das Ehrenamt in Wuppertal ins Bild. Für uns ist es ein großes Glück, dass wir mit ihm zusammenarbeiten können, um das Ehrenamt in unserer Stadt sichtbar zu machen.
Also höchste Zeit, ihn und seine Arbeit genauer vorzustellen. Friederike aus unserem Redaktionsteam hat ihn interviewt.
Steckbrief:
- Markus Quabach, professioneller Fotograf aus Wuppertal
- 1979 Ausbildung zum Fotografen bei der VOK DAMS Gruppe in Wuppertal, einer weltweit führenden Agentur für Events und Live-Marketing
- Freier Fotograf (mit kurzer Unterbrechung) seit 1982
- Arbeitsschwerpunkte sind Event-, Porträt- und Architekturfotografie sowie Fotoreportagen
- In der Freizeit gerne unterwegs als „freier Fotograf in freier Natur“
Interview mit Markus
Herzlichen Dank Markus, dass du dir die Zeit nimmst, uns Einblicke in deine Arbeit als Fotograf zu geben. Ich freue mich auf unser Gespräch.
Da ist gleich als Erstes die Frage: Wie bist du zum Zentrum für gute Taten gekommen?
Markus: „Das kam über meinen Kontakt zur Fotografin Kristina Malis. Sie hat früher für euch fotografiert, zum Beispiel die Ehrenamtsmesse in den City-Arkaden. Und als Kristina aufhörte hat sie mich gefragt, ob ich diese Aufgabe nicht übernehmen will.“
Wenn ich auf deine Arbeitsschwerpunkte schaue und auf deine Homepage, so ist ja Event- oder Porträtfotografie für dich nichts Neues. Aber gibt es etwas, was „Fotos vom und fürs Ehrenamt“ von deinen anderen Aufträgen unterscheidet?
Markus: „Auf jeden Fall. Wenn ich zum Beispiel die Business-Fotografie nehme, dann geht es, - bei aller fotografischen Freiheit die ich habe und die ich mir auch nehme -, um eine „geschäftlich gewünschte Form“. Bei der Veranstaltungsfotografie gibt es seitens der Auftraggeber ein ganzes Bündel an Vorgaben. Bei den Aufträgen aus dem Zentrum für gute Taten geht es doch vor allem darum, das gemeinsame Miteinander von Menschen darzustellen, die sich für eine Sache begeistern und engagieren.“
Mit einem Augenzwinkern: Bei uns kannst du machen, was du willst?
Markus: „Nein, natürlich nicht! Ihr braucht bestimmte technische Formate, beispielsweise für eure Darstellungen auf der Webseite und bei Social Media. Auch macht ihr mir als Auftraggeber Vorgaben in Form von Stichworten: Heute geht es uns um das Thema „Vielfalt im Ehrenamt“ oder um „Porträts von Ehrenamtlichen“ oder um eine „Aktion“ wie zum Beispiel ein soziales Projekt gemeinsam mit einem Unternehmen.“
Wie genau gehst du in der Praxis vor, wenn du ein solches Stichwort bekommst?
Markus: „Ich stelle mich in die Situation hinein, als Beobachter und nicht als Teilnehmer. Das ist für mich wichtig. Ich mag keine gestellten Bilder, sondern möchte die Menschen aus der Situation heraus fotografieren. Ich nehme emotional wahr, was passiert und versuche das in ein Bild umzusetzen. Ich erkläre das jetzt einmal an zwei anderen Beispielen: Wenn ich bei einem internationalen Event arbeite, dann kommt es nicht darauf an, dass ich alle Sprachen, die dort gesprochen werden, verstehe, aber es kommt darauf an, die Emotionen der Menschen aus den verschiedenen Nationen und Kulturen aufzunehmen und ins Bild zu bringen. Wenn ich bei einer Hochzeit fotografiere, bin ich an manchen Punkten emotional tief berührt und könnte mitheulen. Aber das mache ich nicht, sondern nehme meine Emotion wahr, aber bleibe ein Beobachter.“
Also balancierst du diese Spannung zwischen emotional berührt sein, zwischen Empathie und Beobachter sein aus, wenn du fotografierst?
Markus: „Ja, das trifft es ganz gut. Ich versuche immer das aus meiner Sicht Beste der Situation im Bild darzustellen. Und ich verstecke mich nicht hinter meiner Kamera. Die Kamera soll nicht zwischen mir und den Menschen stehen. Ich schaue die Menschen immer an, bevor ich sie fotografiere und nachdem ich sie fotografiert habe. So komme und bleibe ich im Kontakt mit den Menschen, die ich fotografiere.“
Du arbeitest seit 1982 als freier Fotograf. Wie war das für dich, als die Digitalisierung in die Fotografie Einzug hielt?
Markus: „Das war ein Bruch für mich. Ich musste mich auf die Welt des Digitalen einlassen und habe mich dann für einige Zeit statt auf die Fotografie auf das Eventmanagement gestürzt. Es hat mir dabei etwas gefehlt, aber ich konnte nicht genau fassen was. Dann wurde ich mehrmals angesprochen mit „Du bist doch der Fotograf…“ und das hat mich wieder zurück zu meinen Wurzeln gebracht. Zum Glück.“
Und zu unserem Glück! Markus, wenn du für Menschen, die Fotografin oder Fotograf werden wollen, deine Mission zusammenfassen würdest, dann sagst du…
Markus: „Wenn ich merke, die Bilder sind richtig gut geworden, dann ist das ein klasse Gefühl. Dann erlebe ich eine ganz tiefe Freude an der Fotografie. Ich habe einen so tollen Beruf!“
Herzlichen Dank für dieses Interview, Markus. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!
Hier geht es zur Hompage von Markus Quabach
Eine kleine Auswahl von Bildern, die Markus in diesem Jahr für das Zentrum für gute Taten gemacht hat:
Verein/Institution:
Zentrum für gute Taten e.V.
Höhne 43
42275 Wuppertal
https://www.zentrumfuergutetaten.de
Ansprechpartner*innen:
Redaktionsteam
Anja Maschinsky, Friederike Störkel, Lisa Heilmann
redaktion@zfgt.de