04.11.14 Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

Bericht über ein Interview mit Klaus Ingignoli (65) – ehemaliger Abteilungsleiter bei der Barmenia Versicherung, heute Rentner.

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ – dieser Leitsatz von Erich Kästner zieht sich wie ein roter Faden durch Klaus Ingignolis Leben. Schon seit seiner Jugend begleiten ihn verschiedenste ehrenamtliche Tätigkeiten. Während seiner Berufstätigkeit war er ehrenamtlicher Jugendschöffe, zweiter Vorsitzender bei den Wasserfreunden Wuppertal, sowie Betriebsratsvorsitzender in der Barmenia. Er konnte sich nicht vorstellen, im Rentenalter keinem Ehrenamt mehr nachzugehen und so beschäftigte er sich schon vor Berufsende mit den unterschiedlichsten Möglichkeiten. Unmittelbar nach Rentenbeginn ging Klaus Ingignoli zur Servicestelle Ehrenamt und nach einem Beratungsgespräch entschied er sich für eine EFI-Ausbildung.

Mittlerweile ist Klaus Ingignoli in vier verschiedenen ehrenamtlichen Tätigkeiten aktiv:

Wie schon in seiner Vergangenheit ist er als ehrenamtlicher Richter beim Jugendschöffengericht tätig. Dort spricht er Recht bei Jugendlichen im Zusammenhang mit jugendtypischen Delikten.

Weil ihm Jugendthemen sehr am Herzen liegen, versucht er darüber hinaus Jugendlichen bei einer Ausbildungsplatzsuche zu helfen. Das Patenprojekt Ausbildung im Zentrum für gute Taten in Zusammenarbeit mit der Servicestelle Ehrenamt vermittelt Paten, um die Jugendlichen dabei zu unterstützen. Nach einem ersten Treffen zum Kennenlernen, hilft er bei allem, was zur Bewerbungsphase gehört: Lebenslauf, Bewerbungsschreiben, beim Kontakt mit der Arbeitsagentur, beim Training des Vorstellungsgespräches und gibt allgemeine Tipps. Einige der Ausbildungsplatzsuchenden haben schwierige Biographien und wenig Unterstützung von anderen. Das führt dazu, dass diese jungen Menschen häufig keine Ahnung haben, was sie aus ihrem Leben machen können. Klaus Ingignoli unterstützt die Jugendlichen in dieser Phase auch wenn seine Arbeit nicht immer mit Erfolg gekrönt ist. Oftmals brechen die Patenkinder den Kontakt vorzeitig ab oder es wird immer schwieriger einen Zugang zu ihnen zu finden. Umso mehr freut er sich, wenn er den Ehrgeiz und das Interesse bei den Jugendlichen wecken konnte und ihnen ein guter Wegbegleiter sein kann. Die Schöffentätigkeit hat bei ihm das Bewusstsein geschaffen, wie gut es ihm bisher im Leben ergangen ist.

Weiterhin ist er im Zentrum für gute Taten in den verschiedensten Bereichen aktiv: Er kümmert sich um den Bürodienst, berät Kunden, pflegt die Datenbank, arbeitet für den Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit, hat den Marktplatz der guten Geschäfte mitorganisiert und betreut bei Veranstaltungen Informationsstände.

Auch engagiert sich Klaus Ingignoli für die „GUTE Karte“ bei der Initiative (M)eine Stunde für Wuppertal. Dort unterstützt er die Organisation ganz besonderer Ausflüge und Events für die Ehrenamtler als Dankeschön für deren Engagement. In der letzten Zeit konnten dadurch ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger bei der Eröffnung der neuen Schwebebahnwagenhalle teilnehmen, den Landtag, das Opernhaus und die Barmenia Versicherung besuchen.

Seine ehrenamtlichen Tätigkeiten bieten Klaus Ingignoli die Möglichkeit, neue Leute kennen zu lernen und Kontakte zu jungen Menschen zu knüpfen. Netzwerken ist für ihn nicht nur wichtig, sondern bereitet ihm als kontaktfreudigen Menschen sehr viel Spaß. Bei der Beratung von Kunden im Zentrum für gute Taten erfährt er immer wieder interessante Lebensgeschichten und bekommt Vertrauen und Offenheit entgegengebracht. Durch den Austausch mit verschiedenen Generationen teilt er das Glück, welches er in seinem Leben bisher erfahren durfte.

Text: Ines Wingenbach